Zauberpilze
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Zauberpilze, Psychologie
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//-->LAG Drogen des Landesverbands Berlin von Bündnis 90/Die GrünenLandesarbeitsgemeinschaftDROGEN Berlinc/o Geschäftsstelle Bündnis 90/Die GrünenOranienstr. 2510999 BerlinFax: 030/615005-99ZAUBERPILZEBEI UNSvon Joachim Eul und Tibor HarrachInhaltqqqEinleitungGeschichteStruktur, Stabilität, Vorkommen und Nachweis von PsilocybinLAG Drogen des Landesverbands Berlin von Bündnis 90/Die GrünenqqqqqqWirkung und Gebrauch der PilzhalluzinogeneZum Umgang mit halluzinogenen PilzenDie rechtliche SituationDrogenpolitische ForderungenSafer Use RegelnQuellenzurück zum IndexEinleitungSeit etwa fünf bis zehn Jahren läßt sich hierzulande ein neuer Typ von Pilzsammlernimmer mehr beobachten: Pilze werden von diesen "Freizeitmykologen" nicht mehr wegenihres beeindruckenden Geschmackes, sondern wegen ihrer angeblich beeindruckendenWirkung auf Wahrnehmung und Bewußtsein gesammelt. Dabei werden zu bekanntgewordenen Fundstellen teilweise Anreisen von hundert Kilometern und mehr in Kaufgenommen.Die in diesen "Zauberpilzen" (magic mushrooms, Psilos) enthaltenen psychotropenInhaltsstoffe Psilocin und Psilocybin wirken ebenso wie das LSD als Halluzinogene, d.h.optische und akustische Wahrnehmungen werden stark intensiviert, zum Teil auch völligverfremdet. Außerdem besitzen sie psychedelische (= die Psyche offenbarende)Eigenschaften. Wiederentdeckt wurde die psychoaktive Potenz bestimmter heimischerPilze zum einen durch erste Erfahrungen mit psychedelischen Pilzen in Mittelamerikaoder Südostasien; bekannt wurden die hiesigen Zauberpilze aber auch durch teilweiserecht ausführliche Berichte in deutschsprachigen Fachbüchern und in den Medien. Bis vorwenigen Jahren wurden psychoaktive Pilze dennoch nur von einem relativ kleinen Kreisvon "Insidern" konsumiert, mittlerweile erlangen jedoch die Psilos neben LSD durch dasvermehrte Aufleben von spirituell/mystischen Ritualen und durch den Halluzinogen-Boom in der Technoszene eine schon fast massenhafte Anwendung; so gabenbeispielsweise 30% der Discogänger in Holland an, in den letzten Monaten ein- odermehrmals halluzinogene Pilze konsumiert zu haben (Die Woche, 24.5.96); unter den 20-24 jährigen Briten haben immerhin schon 15% einschlägige Erfahrungen mit den "Magicmushrooms" gesammelt (Focus 25/1996).Im krassen Gegensatz zum breiten Konsum dieser "Zauberpilze" fehlt bisher jedochallgemein zugängliches sachliches Informationsmaterial über dieLAG Drogen des Landesverbands Berlin von Bündnis 90/Die GrünenDosis/Wirkungsabhängigkeit, mögliche Risiken und zur juristischen Seite des Konsumshalluzinogener Pilze. Der vorliegende Artikel soll diesem Mangel abhelfen; wer darüberhinaus noch genaueres wissen will, dem sei die weiterführende Literatur zu diesem Thema(siehe Verzeichnis im Anhang) empfohlen.GeschichteHalluzinogene Pilze, von den Urvölkern zumeist bei spirituellen Zeremonien verwendet,zählen wohl zu den ältesten Drogen der Menschheit, weit vor der Entdeckung desAlkoholes, schlechthin. Das altgermanische Bier zum Beispiel enthielt abweichend vomspäteren bayrischen Reinheitsgebot neben etwa 2% Alkohol zudem als psychoaktiveSubstanzen Bilsenkraut, Taumellolch und Zauberpilze. Noch im Mittelalter wurden Pilzenbei uns mystische und dämonische Kräfte zugewiesen (s. Ausdruck Hexenringe), an denenin anderen Kulturkreisen, wie bei verschiedenen Stämme in Sibirien und Südostasien undIndianern Zentral-Mexikos bis in dieses Jahrhundert hinein festgehalten wurde. Letzterebenutzten die heiligen Pilze (teonanacatl = Fleisch der Götter) nur zu besonderen Anlässen(stets nach Sonnenuntergang); dies konnten spirituellen Sitzungen sein, aber auch eineBefragung über das Schicksal (Orakel) eines Kranken oder über den Verleib einesgestohlenen Esels, welche stattfand, nachdem ein Schamane die entsprechendenhellseherischen Kräfte nach Pilzverzehr erworben hatte.1955 entdeckte R.G. Wasson(USA) die Zauberkraft der Pilze bei einem Pilzritual in Mittelmexiko für die "zivilisierte"Welt neu; die Gattungs- und Artbestimmung erfolgte 1956/57 durch die Mykologen R.Heim und R. Singer. Die Isolierung und Identifizierung der psychoaktiven Substanzengelang schließlich 1958 Albert Hofmann, dem Entdecker des LSD, bei der Sandoz AG inBasel: er nannte sie Psilocybin und Psilocin (nach der Pilzgattung Psilocybe). In denfrühen 60er Jahren wurde dann Psilocybin in den USA und später weltweit alsMedikament in der Psychoanalyse und Pyschotherapie eingesetzt. Umfangreiche Studien(u.a. mit Strafgefangenen und Theologiestudenten) hatten zuvor gezeigt, daß regelmäßigerKonsum von Psilocybin Depressionen und Agressionen abbaut sowie sozialeVerantwortung fördert.Ab 1965 begann sich die aufkommende Hippie- und Protestbewegung in den USA außerfür LSD auch für Psilocybin bzw. Pilze zu interessieren. Der daraufhin einsetzende Druckeiner hysterischen Presse auf den wahlentscheidenden puritanischen Mittelstand, einerPresse, die wahre Horrorszenarien über die angebliche Gefahr der Halluzinogenebeschwor (auch das bekannte Magazin "Time"), und der Einfluß reaktionärer und Angst-schürender Politiker führte schließlich im Jahre 1966/67 zum Verbot der Halluzinogene(LSD, Meskalin, Psilocybin) in den USA. Um den "gefährlichen Rauschgiftpilzen"beizukommen, wurde in einzelnen Fällen sogar vor dem Einsatz von Fungiziden nichtzurückgeschreckt. Unter maßgeblichem Einfluß der USA wurden diese Substanzen dannin die Liste der besonderes gefährlichen Stoffe des internationalen Abkommens überpsychotrope Substanzen (UNO Single Convention on Narcotic Drugs) gesetzt; damit warLAG Drogen des Landesverbands Berlin von Bündnis 90/Die Grünenauch der Umgang mit der vermutlich ältesten Kulturdroge der Menschheit - denZauberpilzen - in den meisten Staaten kriminalisiert. Mit dem Ersatz des altenOpiumgesetzes durch das neue Betäubungsmittelgesetz (verfasst von einer sozial-liberalenBundesregierung) wurden diese Halluzinogene 1971 schließlich auch in der BRD in dieIllegalität abgedrängt, wenn auch psilocybinhaltige Zauberpilze und meskalinhaltigeKakteen in Deutschland noch "legal" sind, was sich aber nach Plänen der Bundesregierungdemnächst grundlegend ändern soll.Seit den 70er Jahren lernten immer mehr Europäer Zauberpilze bei Reisen in die Tropenkennen. Als bekannteste Ziele für Pilzreisende gelten hierbei Südostmexiko, Koidakanalin Südindien, Pokhara in Nepal, die Inseln Ko Samui und Ko Phangan in Thailand,Sumatra mit dem Toba See, Bali und Lombok in Indonesien und die Insel Boracay in denPhillipinen. Im "Midnight Oil" (Kuta, Bali) konnte man/frau z.B. für umgerechnet 10Mark ein Special Mushroom Omelett oder andere Pilzgerichte von der Speisekartebestellen. Da frei-wachsende Pilze bei uns nicht immer verfügbar sind, werden seit etwazehn Jahren psychoaktive Pilze auch im eigenen Keller oder Garten kultiviert.Insbesonders in den USA und in Holland sind teilweise schon regelrechte Pilzfarmenentstanden, die auch Brutmaterialien für die Pilzheimkultur der "Hobbymykologen"liefern.Struktur, Stabilität, Vorkommen und Nachweisvon PsilocybinPsilocin (4-Hydroxy-N,N-dimetyltryptamin) und dessen Phosphorsäureester, dasPsilocybin, enthalten als Grundkörper das Tryptamin (eine Indolverbindung), welches sichz.B. auch im LSD, sowie im Neurotransmitter Serotonin wiederfindet. (Serotonin wirdzum Beispiel unter Ecstasy-Einfluß vermehrt von bestimmten Hirnzellen ausgeschüttetund löst dann die von den Ecstasy-Usern beschriebenen Glücksgefühle aus.)Psilocybin, vor allem aber das instabilere Psilocin, werden bei Anwesenheit vonLuftsauerstoff und mit zunehmender Temperatur (besonders oberhalb von 50-100· C)leicht abgebaut; in getrockneten Pilzen sind diese Substanzen bei kühler Lagerung undLuftabschluß jedoch über Jahre hinweg haltbar.Der durchschnittliche Gehalt beträgt abhängig von der Pilzart 0,1 - 1 % (max. 2 % z.B. beiPsilocybe cyanescens) des Trockengewichtes, das entspricht ca. 0,01- 0,1 % desPilzfrischgewichtes. Der bekannteste europäische psilocybinhaltige Pilz ist Psilocybesemilanceata (Spitzkegeliger Kahlkopf), der bei uns - häufiger noch in Wales, Schottlandund Norwegen - von September bis November vorwiegend auf Kuhweiden, vor allemneben den Kuhfladen, zu finden ist. Er enthält ca. 1 % halluzinogene Stoffe. Psilocybin,Psilocin und das ebenso aktive Baeocystin finden sich neben in der Pilzgattung PsilocybeLAG Drogen des Landesverbands Berlin von Bündnis 90/Die Grünen(Kahlköpfe) unter anderem noch in den Gattungen: Stropharia (Träuschlinge), Panaeolus(Düngerlinge), Pluteus (Dachpilze), Conocybe (Samthäubchen), Gymnopilus(Flämmlinge), Hypholoma (Schwefelköpfe) und Inocybe (Rißpilze). Für Inocybeaeruginascens (s. Erlebnisbericht) wurden mehrere Fundstellen auch imBerliner/Brandenburger Raum angegeben. Der in Züchterkreisen verwendete PilzStropharia cubensis, der mexikanische Zauberpilz (mit ca. 0,5 % halluzinogenenSubstanzen) ist hingegen wildwachsend auf die Tropen und Subtropen beschränkt.<GRAFIK MOLUKÜL PSILOCIN>Psilocybin ergibt als Indolderivat unter Luft-Oxidation einen blauen Farbstoff. EineBlauverfärbung an einer Bruchstelle bei frisch gesammelten Pilzen deutet allerdings nichtimmer auf Psilocybin hin, denn auch bei vielen Röhrenpilzen und einigen Lamellenpilzen(Gattung Russula) tritt eine entsprechende Verfärbung ein, die aber auf andereIndolderivate zurückzuführen ist.Wirkung und Gebrauch der PilzhalluzinogeneAllgemeine WirkungsbeschreibungenIn der üblichen Literatur für Pilzsammler werden psilocybinhaltige Pilze nicht denverzehrbaren Pilzen zugeordnet, sondern es wird vor ihnen als Giftpilzen gewarnt.Beispielhaft sei hier ein Auszug aus dem Werk "Giftpilze und Pilzgifte" (Kosmos Verlag)wiedergegeben:"Die psychischen Symptome der Psilocybinvergiftung sind sehr verschieden.... Nebenphysischen Reaktionen (Kopfweh, Ameisenkribbeln, Kältegefühl,Gleichgewichtsstörungen, Blutdruckabfall mit Schwindel) treten eine Reihe vonpsychischen Symptomen auf. Bei ahnungsloser Vergiftung überwiegen Angst, Unruheund Depressionen. Wenn sich ein Süchtiger jedoch eine Bewußtseinsänderung erhofft,können sich Glücksgefühl, Halluzinationen und Befreiung von Angst und Hemmungeneinstellen. ... Besonders häufig sind Halluzinationen von kaleidoskopartigen Bildern. DieBewußtseinstrübung kann in ein Delirium oder in völlige Bewußtlosigkeit übergehen. DerTrip dauert einige Stunden und wird zum Glück von vielen als unangenehm undbeängstigend empfunden."Abgesehen davon, daß mehrere dieser Aussagen als übertrieben und unrichtig einzustufensind, zeigt diese Schilderung am Beispiel des Psilocybins doch wiederum sehr deutlichden Einfluß von Set und Setting* für den Ablauf des nach dem Drogenkonsum Erlebten:Werden halluzinogene Pilze nicht vorsätzlich, sondern unbeabsichtigt wegen einerVerwechslung mit anderen Pilzen gegessen, so sind anstelle freudiger Erlebnisseanschließende Horrorvorstellungen, bedingt durch die Angst, sich ernstlich vergiftet zuhaben, eher die Regel. Nur wenn diese Angst verdrängt werden konnte, waren auch [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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    Filozof sprawdza się w filozofii myśli, poeta w filozofii wzruszenia. Kostis Palamas
    Aby być szczęśliwym w miłości, trzeba być geniuszem. Honore de Balzac
    Fortuna kołem się toczy. Przysłowie polskie
    Forsan et haec olim meminisse iuvabit - być może kiedyś przyjemnie będzie wspominać i to wydarzenie. Wergiliusz
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